Mal sehen wie es in Panteli ist.

Segeltörn Türkische Ägäis

. Datum: 23.05.2011  Standort Kos Marina
. Logge: 8991 sm
. Wetter: NW 4-5
. Pos.: 36°53’30“ N, 27°18’07“ O

Unser erster Törn, für dieses Jahr, sollte uns von Kos, durch die türkische Ägäis, nach Panteli auf Leros führen.
Das Boot war bestens hergerichtet. Die anstehenden Wartungsarbeiten wie Motor- und Getriebeölwechsel sowie Austausch der Filter für Öl und Treibstoff waren erfolgt, ein neuer Impeller montiert und last but not least das Kühlmittel des Primärkreislaufes erneuert.
Hierzu hatte unser Motorspezialist Demitri, eigens ein Ablassventil eingebaut. Durch diesen kleinen Trick entfällt das lästige Reinigen der Bilge, weil Benetou die Kühlmittel Ablassschraube so geschickt platziert hat, dass kein noch so kleines Gefäß darunter passt. Jetzt geht das prima mit einem Schlauch und Eimer und ich bin sicher, dass die Wechselintervalle zukünftig besser eingehalten werden.
Kostas, der Betreiber des Marina Supermarktes, hatte uns mit allem Notwendigen, einschließlich einer Palette Weizenbier, für den Segeltörn Türkische Ägäis, versorgt und so war alles für das Auslaufen vorbereitet.
Wir mussten noch ein paar Tage auf ein passendes Wetterfenster warten aber dann konnte ich endlich Pedro über Funk bitten: “Could I have assistance, to leave the habour, please.“
Bei klarem Himmel und vier Windstärken aus Nordwest, liefen wir Richtung Nord, rundeten die Nordspitze von Kos um dann weiter an der Ostküste von Kalymnos in Richtung Leros zu laufen. Unser Ziel war Panteli, ein kleiner Fischerhafen an der Ostseite von Leros. Dieser Hafen lässt sich problemlos anlaufen und mit ein bisschen Glück findet man ein Plätzchen auf der Innenseite der Mole oder längsseits an einem Fischerboot. Wir kannten Hafen und Ort von einem früheren Besuch und liefen deshalb zielstrebig Richtung Mole. Diesmal hatten wir Pech, alles belegt. Kein Problem, weil es außerhalb des Hafens wunderschöne Ankerplätze gibt und wir gewöhnlich das Ankern dem Festmachen vorziehen. Einige Ehren –und Lotungsrunden und schon saß der Anker, rückwärts mit 2200 U/min eingefahren, bombenfest.
Abends beim Sundowner, Hanne ein Gläschen Wein und ich ein Weißbier in den Händen, wiegte uns die leichte Dünung sanft ins Träumen. „Ist das schön“, meinte Hanne und sie hatte Recht. Aus der geplanten Übernachtung wurden drei.

Einige Eindrücke von Panteli und Umgebung, sowie der Festung, bei einem Landgang.

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Hafen und Ankerplatz Panteli

• Datum: 26.05.2011  Standort Pateli
• Logge: 9002
• Wetter: NW 4-5
• Pos: 37°08‘50“ N, 26°51‘47“O

Im Dreisterne Restaurant Dream Of Life lässt sich gut leben. Smutje und gleichzeitig Chefkoch Hanne zaubert Erstaunliches und oft mit Lafer Konkurrierendes auf den Tisch. Und das alles auf den zwei Flämmchen unserer Pantry.
Müsste ich für das Essen bezahlen, wäre unsere Reise bald zu Ende.
So wird jeder Tag zum Schlemmertag und unsere Hüften nähern sich dem Rubens’schen Idealbild. Abnehmen können wir zu Hause.
Bei der Suche nach einem geeigneten Ankerplatz kam die Dream offenbar einem australischen Boot zu nahe, was ich absolut nicht so empfand. Doch der australische Skipper stand am Bug seines Schiffes glotzte unentwegt, immer wieder kopfschüttelnd zu uns herüber, als hätte ich unseren Anker in sein Cockpit gelegt. Ich war mir keiner Schuld bewusst, doch das Starren ging mir auf die Nerven. Gleichwohl unser Anker so prima eingegraben war, kam das kurze Kommando: „Hanne wir gehen Anker auf“, und der so toll eingegrabene Anker wurde ausgebrochen und ca. 100m weit entfernt neu geworfen.

Ruhe kehrte ein, alle waren zufrieden und konnten fortan den normalen, alltäglichen Dingen nachgehen.
Mir fiel auf, dass die Bootsfrau unseres Nachbarn zu jeder Zeit eine blond eingefärbte Kappe mit Sonnenschutz bis über die Ohren trug. Das ganze wirkte wie eine Perücke. Nicht besonders sexy aber doch recht weiblich. Außerdem sah ich sie, für eine Frau, viel zu schwere Arbeit verrichten. Ich brummelte vor mich hin: „Ganz schön fit das Mädel“.
Mitten in der Nacht, ich glaube es war gerade mal halb neun morgens, hörten wir Manövergeräusch eines Anker auf gehenden Schiffes. Dies zwingt uns natürlich auch in Bereitschaft. Zu oft schon sind Boote durch vermasselte Ankermanöver beschädigt worden.
Aber das sah alles gekonnt und erfahren aus. Der Ankermann holte dosiert die Ankerkette dicht, hielt sein Umfeld im Auge und gab korrekte Anweisungen an den Rudergänger.
Mit klarer Stimme kam die Anweisung:“ A little bit backwards, Darling“, um vom Ruder mit einer bärendunklen Männerstimme, „Yes Darling“, bestätigt zu werden.
Jetzt wurde mir klar warum ein Intimabstand von 100m dem Paar nicht gereicht hatte.
Dumm, uns ist es wirklich egal, wer mit wem und wann, solange niemand belästigt wird und wir die gleiche Freiheit genießen dürfen. Das abendliche Schwätzchen und Hannis Küche haben die zwei auch verpasst. Aber vielleicht war es auch nur schlechte Erfahrung mit ach, so „toleranten“ Mitmenschen .

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