Es ist Sonntag. Sonntage sind besondere Tage. Dieser ist aber ganz besonders. Wir wollen nach Zell am See in Österreich, unsere zweite Heimat während des Winters, zu unserem Wohnwagen. Mit Sack und Pack und unserem Motorrad. Ausnahmsweise außerhalb des Winters. Vor dem Haus steht schon der, mit dem Motorrad beladene, Anhänger. Wir brauchen nur noch in das Auto zu steigen und ab.
Wir fahren diese Strecke fast immer Sonntags, mit dem Anhänger aber insbesondere. Wenn die Reisegeschwindigkeit auf 100 km/h limitiert ist, macht sich das Fehlen der LKW`s auf den Straßen schon sehr angenehm bemerkbar. Die knapp 700 km schaffen wir in 8 Stunden, für ein Gespann kein schlechter Wert. Es war aber auch wenig Verkehr auf den Straßen.
Das Bike bleibt vorerst auf dem Hänger. Andere Arbeiten müssen erledigt werden. Hanni ist für das Einräumen des Wohnwagens, der Mann für die Technik, verantwortlich. Der Techniker ist natürlich, ob des geringeren Arbeitsaufwandes, zuerst fertig. Um den Zeitgewinn bin ich nicht verlegen. Das See Camp Restaurant hat nach vorübergehendem Winterschlaf wieder geöffnet. Eine kurze Zeit ringt mein innerer Schweinehund mit mir, ich gebe mich aber schnell geschlagen. Bevor sich der Fahnenflüchtige in die Kneipe verzieht, meldet er sich aber ordnungsgemäß bei seiner Lieben ab. Vorsorglich, um späteren: “Hättest´ja was sagen können”, vorzubeugen. Ein schlechtes Gewissen habe ich aber nicht. Wer schon einmal versucht hat, auf zwei Quadratmetern Wohnwagenfläche, mit 2 Personen einen Koffer auszuräumen, weiß warum. Frühere Versuche sind kläglich gescheitert. So sind wir mit der jetzigen Arbeitsteilung ganz zufrieden. Mein Schatz weiß wo ich bin und erfahrungsgemäß dauert es sowieso nur eine halbe Stunde, bis auch sie nachkommt.
Wir treffen noch Freude und es wird ein richtig schöner Abend. Trotzdem etwas gewöhnungsbedürftig. Fast das gesamte Personal unserer Stammkneipe wurde ausgetauscht. Natürlich auch nette Leute. Aber an die alten hatten wir uns doch so gewöhnt.
In alter Frische, der nächste Bericht folgt.